Die Technische Hochschule Ingolstadt (THI) ist in den vergangenen Jahren erheblich gewachsen. Innerhalb von drei Jahren ist die Zahl der Studierenden von 6.500 auf über 8.000 gestiegen. Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt die Wohnraumsituation für Studierende in Ingolstadt eine große Herausforderung.
Mit einer Abdeckung von lediglich 2,5 % durch Studierendenwohnheime des Studierendenwerks stehen wir weit hinter dem durch den Bayerischen Landesstudierendenrat vorgeschlagenen bayernweiten Ziel von 15 %. Auch die Situation an der benachbarten Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU-EI) ist alarmierend: Am Standort Eichstätt gibt es keine Wohnheimplätze des Studierendenwerks, was die Lage weiter verschärft. Zusammengenommen sinkt die Abdeckung für alle Standorte der THI und KU-EI auf unter 2 %.
Die steigenden Mietpreise auf dem privaten Wohnungsmarkt und der begrenzte Zugang zu gefördertem Wohnraum verschärfen die soziale Ungleichheit und stellen Studierende vor existenzielle Herausforderungen. Dies steht im Widerspruch zu den Grundsätzen einer sozialen Bildungslandschaft, die allen gleichermaßen Chancen bieten soll.
Um dieser Problematik zu begegnen, setzen wir uns für folgende Maßnahmen ein:
- Förderung des Studierendenwohnungsbaus
Auf Landes- und Bundesebene müssen gezielte Programme zur Förderung von Wohnheimplätzen für Studierende aufgelegt und finanziell abgesichert werden.
Hierbei sind bestehende Defizite – insbesondere an Standorten mit hohen Wachstumsraten – bei der Umsetzung zu adressieren. - Entwicklung einer „Studierendenstadt“ in Ingolstadt
Gemeinsam mit der Stadt und anderen Akteuren regen wir die Schaffung einer „Studierendenstadt“ an – einer infrastrukturell gut angebundenen Wohnsiedlung mit erschwinglichem Wohnraum außerhalb des Stadtzentrums. Solche Projekte könnten langfristig Entlastung schaffen. - Kooperation von Hochschule, Stadt und Politik
Die enge Zusammenarbeit zwischen Hochschule, kommunalen Behörden und politischen Entscheidungsträgern hat sich bei der Realisierung von Hochschulbauten in Ingolstadt bereits als äußerst erfolgreich erwiesen. Diese Erfolgsgeschichte sollte als Vorbild dienen, um auch den Ausbau von Studierendenwohnraum effizient und zielgerichtet voranzutreiben. - Langfristige Planung für den Hochschulstandort Ingolstadt
Um dem weiteren Wachstum der THI gerecht zu werden, bedarf es einer umfassenden Strategie zur Schaffung von studentischem Wohnraum, die sowohl kurzfristige als auch langfristige Maßnahmen umfasst.
Wir appellieren an alle relevanten Akteure, die Dringlichkeit der Lage anzuerkennen und entschlossen zu handeln. Eine nachhaltige Lösung der Wohnraumproblematik ist nicht nur im Interesse der Studierenden, sondern auch für die Attraktivität des Hochschulstandorts Ingolstadt von zentraler Bedeutung.